Naturgarten-Fachbetrieb
Fachbetrieb für naturnahes Grün (Bioland e.V.)
Als Fachbetrieb für naturnahes Grün (Bioland e. V.) arbeiten wir aus Überzeugung nachhaltig und oft etwas anders, als konventionelle Gartenbau-Betriebe. Unser Ziel ist es, Biodiversität zu erzeugen und dabei möglichst ressourcenschonend zu arbeiten.
Wie sich die naturnahe Bauweise aus unserer Sicht im Detail vom konventionellen Garten-Landscahftsbau unterscheidet, haben wir für Sie kurz zusammengefasst.
Wildstauden
Wir verwenden nach Möglichkeit Wildstauden und vermeiden Sorten. Wildstauden haben im Vergleich zu Sorten in der Regel die Nase vorn. Von Natur aus passten sie sich über Jahrtausende an die Standortbedingungen an. Sie säen sich immer wieder von selbst aus und sind somit beständig. Um für Insekten schädliche Giftstoffe zu vermeiden, verwenden wir ausschließlich biologisch erzeugte Ware.
Passende Stauden gibt's im NaturgartenShop, bei Stauden Spatz, Stauden Geißmayer, Stauden Haid oder anderen BIO-Zertifizierten Wildstaudenerzeugern.
Artenvielfalt
Vielfalt schafft Vielfalt!
Um möglichst vielen Wildtieren und Wildpflanzen ein Zuhause zu ermöglichen, wird im naturnahen Garten besonders darauf geachtet, Biodiversität zu fördern. Dazu ist kürzlich sogar ein neuer Tagungsband der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL) entstanden: Klicken für mehr Infos
Um Lebensräume zu schaffen, ist es wichtig, sich mit den Lebensraumansprüchen der Arten auszukennen, die sich ansiedeln sollen. Als Fachbetrieb haben wir spezifisches Know-how.
Trockenmauern
Damit auch Mauern im Garten die Biodiversität fördern, achten wir darauf:
- Mauersteine werden trocken aufgesetzt, nicht vermörtelt / verklebt
- Die Hinterfüllung bietet Nieschen und somit Versteck und Überwinterung für Amphibien und Reptilien
- Damit die Mauer bepflanzt werden kann, werden keine Vliese oder Folien hinter die Steine gelegt. Sie wird traditionell, fachgerecht gebaut und während des Aufbaus bepflanzt
- Pflanzen haben Abschluss (Substrat mit Feinanteil) zum abstehenden Boden um Wasser und Nährstoffe zu erreichen
Nischen
Jeder Quadratmeter zählt! Im naturnahen Garten achten wir genau darauf, welche Nischen entstehen. Diese Ritzen und Spalten sind in konventionellen Anlagen meist ein Ärgernis dem mittels Festfuge beigekommen wird. Wir sehen Fugen und Spalten als willkommene Chance, noch mehr Artenvielfalt zu schaffen. In unseren Fugen wächst was … aber nicht irgendwas, sonder etwas schönes, pflegeleichtes, nützliches!
Mit dem Richtigen Aufbau und der passenden Ansaat, lassen sich versickerungsoffene Pflasterflächen artenreich gestalten!
Mulchschicht
Im klassischen Garten-Landschaftsbau wird der offene Boden unter frisch gepflanzten Strauchhecken häufig mit einer etwa 15 cm hohen Schicht aus Rindenmulch überschüttet. Sonnige Staudenpflanzungen erhalten etwa 15 cm Splittmulch zwischen die gepflanzten Stauden. Beides dient dazu, Beikrautbewuchs zu unterdrücken. Es nimmt jedoch die natürliche Dynamik und verhindert ein natürliches Bild.
Im Naturgarten verzichten wir auf jegliche Mulchdecken. Wir arbeiten mit beikrautfreien Substraten und säen stattdessen passende Wildstauden ein.
Baumschutz
Der Schutz bestehender Bäume hat Vorrang! Daher achten wir darauf, den Wurzelbereich bestehender Bäume fachgerecht zu schützen, z. B. durch Baumschutzzäune o. Ä.. Sollte der Wurzelbereich bestehender Gehölze zur Umgestaltung einer Fläche überfüllt werden müssen, wird exakt auf die zulässige Höhe der Überschüttung geachtet . Nur so ist sichergestellt, dass Bäume während des Umbaus keinen Schaden nehmen.
Schäden an Bäumen werden häufig erst Jahre nach Fertigstellung einer Baustelle sichtbar. Dann ist ein Nachweis schwierig. Daher werden Baumschutzmaßnahmen während der Bauphase dokumentiert.
Oberboden
Guter Boden, Humus oder die "Muttererde": Wahrhaft zauberhafte Begriffe, welche die Wichtigkeit von fruchtbarem Boden ausdrücken. Humus ist wichtig, enthält er doch Nährstoffe, die es Pflanzen ermöglichen zu wachsen. Wieso verwenden wir dann im naturnahen Gartenbau keinen Oberboden? Ganz einfach: Oberboden der abgetragen wurde ist per se "gestört". Er enthält häufig Pflanzen die Ausläufer bilden (z. B. Segge, Quecke, Giersch, etc.) und Samen verschiedener "Unkräuter" (Brennnessel, Weißklee, Rispengras, etc.). Diese hätten zunächst gegen unsere zarten Wildpflanzen ein leichtes Spiel! Die Flächen würden zuwachsen, mit dem, was im Boden war, ehe unsere artenreichen Ansaaten und Pflanzungen überhaupt eine Chance haben. Daher mischen wir unseren Humus im naturnahen Gartenbau selbst aus Unterboden und sterilem Kompost. Oberboden kann maximal als "Kern" eines Hügels o. Ä. verwendet werden, wenn dieser min. 30 cm stark unkrautfrei abgedeckt wird,
Begleitung
Während der Planung und dem Bau einer naturnahen Anlage verbringen wir viel Zeit mit unseren Kunden. Nicht immer entsteht daraus eine Freundschaft, doch ist die Beziehung nach Fertigstellung einer Anlage für uns nicht beendet. Wir legen Wert darauf zu sehen, dass der von uns gebaute Garten "funktioniert".
Daher begleiten wir unsere Kunden etwa zwei Jahre lang nach Fertigstellung weiter. Die sog. "Fertigstellungs- und Entwicklungspflege" erst garantiert, dass ein Naturgarten schön und artenreich wird.
Nachhaltigkeit
Es lässt sich nicht immer vermeiden, Materialen zu verwenden, deren Herstellung viel "graue Energie" benötigt. Trotzdem versuchen wir im naturnahen Garten möglichst regionale Materialen zu verwenden, keine Waren, die aus anderen Teilen der Erdkugel zu uns transportiert wurden. Wir versuchen Plastik (z. B. Drainagerohre) zu ersetzen durch kornabgestufte Schottereinbauten. Soweit als möglich wird auf Beton und Plastik(folien) gänzlich verzichtet.
Recycling: Wenn möglich verwenden wir Materialien, die ein "zweites Leben" bekommen. Gebrauchte Pflastersteine oder Steinplatten sehen als Mosaik zusammengefügt ansprechend aus und vermitteln ein Gefühl von Wärme, wenn sie nicht perfekt glatt und fabrikneu sind!