Das Biodiversitätsdach
Biodiversität da oben? Wie es gelingt:
• bessere Substrate (Intensivsubstrate)
• höhere Aufbauten (15 cm und mehr)
• kein Plastik
• fachliche Planung
• heimische Planzen
• Naturmodule
PS: Der Begriff "Biodiversitätsdach" wurde geprägt von unserem Wegbegleiter, Mentor und Vorbild "Reinhard Witt".
Naturnahe Gründächer im Detail
(1) Bessere Substrate
Es ist immer noch der Standard, für Dachbegrünungen sogenannte Extensivsubstrate, also Substrate auf Basis von Ziegelsplitt zu verwenden. Für Biodiversitätsdächer werden sog. "Intensivsubstrte" verwendet, die einen hohen Anteil an organischem Material aufweisen und viel Wasser speichern können.
(2) Höhere Aufbauten
Acht oder zehn Zentimeter Schichthöhe reichen nicht mal mehr aus, um Sedum -und Sempervivumarten einen Lebensraum auf dem Dach zu gewähren. Hetzewellen und drei Monate Trockenheit bringen sie an ihre Grenzen. Daher haben Biodiversitätsdächer 15 cm und mehr Substrat-Schichthöhe.
(3) kein Plastik
Während herkömmliche Dachbegrünungsfirmen viel Technik (Bewässerung) und Plastik (Speichernäpfchen) verwenden, um ihre Gründächer am Leben zu halten, setzen wir auf die richtigen Pflanzen, das bessere Substrat und den höheren Aufbau. Das spart Plastik, Technik und es funktioniert!
(4) Fachliche Planung
Korrekt berechnete Statik und wurzelfeste Dachabdichtung garantieren, dass im Ende ein Biodiversitätsdach umgesetzt weden kann. Nun gilt es, das passende Intensivsusbtrat und die richtigen Wildpflanzen (Stauden, Zwiebeln und Gehölze) aufeinander abzustimmen.
(5) Heimische Pflanzen
Es gibt Standardlösungen aus dem Internet, fertig zu bestellende, vorbegrünte Sedum-Matten. Oft mit fremdländischen, manchmal invasiven Arten. Das Biodiversitätsdach ermöglicht eine Vielfalt an heimischen Stauden, die mit Trockenheit klarkommen und viele Insekten versorgen – natürlich nützlich.
(6) Naturmodule
Offene, sandige Stellen, sog. "Sandlinsen" ermöglichen immer wieder eine Besiedelung mit ruderalen (ein- und zweijährigen) Arten, sie ermöglichen Wildbienen das Nisten. Totholz gibt Käfer(larven) und in holz brütenden Wildbienenarten einen neuen Lebensraum. Und das alles auf Ihrem Dach!
Tipps fürs Pflegen und Erhalten
Artenreiche Gründächer müssen in der Entwicklung fachlich betreut werden. Die Erhaltungspflege kann weitestgehend selbst erledigt werden. Ein jährlicher Schnitt im Frühjahr und das Abtragen des Schnittgutes sind dann in aller Regel aureichend.
Pflege auf dem Dach
Die Pflege Ihres Biodiversitätsdaches ist sehr einfach – mitunter einfacher als bei extensiven Begrünungen! Bei Sedum-only-Dächern laufen häufig Baumsämlinge auf, die dann jedes Jahr mühsam von Hand gejähtet werden müssen. Das kann sehr aufwendig sein, gerade dann, wenn ein Baum in der Nähe steht. Dann ist auch noch das Laub, das sich so schlecht zwischen den Sedumgewächsen aus dem "grünen Teppich" sammeln lässt.
Naturnah bepflanzte Gründächer, sog. Biodiversitätsdächer, werden einmal pro Jahr gemäht. Das Mähgut wird abgeführt. So nehmen Sie problemlos Laub und abgestorbenes Pflanzenmaterial vom Dach. Baumsämlinge werden einfach mitgeschnitten und geben bald auf. In der Regel ist kein Jäten mehr nötig. Durch den Schnitt nach dem Winter sind die Pflanzenstängel meist auch trocken und haben kaum noch Gewicht. Alles ganz leicht!